Teilräumliches Stadtentwicklungskonzept „Zukunft Innenstadt“ 2023
Im Jahr 2017 wurde ein Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept (ISEK) erarbeitet. Dabei sind für die Stadt Senden zahlreiche städtebauliche Missstände, sowohl in Bezug auf die Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse als auch der Funktionsfähigkeit des innerstädtischen Bereichs deutlich geworden, die die Erforderlichkeit städtebaulicher Sanierungsmaßnahmen begründen.
Dementsprechend wurde 2018 ein Sanierungsgebiet „Innenstadt“ festgesetzt, mit dem die Stadt seit mehreren Jahren am Bund-Länder-Städtebauförderungsprogramm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ teilnimmt und bestehende städtebauliche Mängel und Missstände Zug um Zug verbessert und behoben werden sollen.
Zur Vertiefung der bisherigen Planungen hatte der PBU-Ausschuss am 26.07.2022 beschlossen, das Büro Baldauf Architekten und Stadtplaner GmbH aus Stuttgart mit der Erstellung einer tragfähigen Entwicklungsstrategie zur Förderung zukunftsfähiger Strukturen in der Sendener Innenstadt zu beauftragen. Die Untersuchung bezog sich im Schwerpunkt auf die Bereiche Wohn- und Wohnumfeldqualität, öffentliche Versorgungsinfrastruktur, Qualität der Stadtgestalt und der öffentlichen Räume einschließlich der Grün- und Freiräume sowie die Stärkung von Einzelhandel und Dienstleistungen. Zur Erarbeitung der Entwicklungsstrategie wurden parallel Fachkonzepte z. B. zum Thema Einzelhandel, Radverkehr und Parkierung erstellt. Sie wurden im teilräumlichen Stadtentwicklungskonzept „Zukunft Innenstadt“ berücksichtigt.
Das Teilräumliche Stadtentwicklungskonzept „Zukunft Innenstadt“ (TSEK) wurde am 23.05.2023 im Stadtrat als Grundlage für die zukünftige Innenstadtentwicklung entgültig beschlossen. Bezogen auf die Methodik des Entwurfsprozesses legte diese Situation eine Vorgehensweise nahe, die in „Szenarien“ abgehandelt wird. Dadurch soll vermieden werden, dass durch Konzentration auf eine Lösungsmöglichkeit zu eng gefasste Auseinandersetzungen und Diskussionen erwachsen. Es soll vielmehr ein Dialogprozess angestoßen werden, in dem sich mehrere Möglichkeiten für eine – evtl. auch schrittweise – Umgestaltung des Innenstadtbereiches von Senden entwickeln. In erster Linie mangelt es dem Innenstadtbereich an Identität, nicht grundsätzlich aufgrund falscher Entscheidungen, sondern infolge der geschilderten fehlenden historischen Ortsmitte. Ein ganz wesentlicher Grundsatz für die nachfolgend dargestellten Planungsvorschläge ist es daher, möglichst zahlreiche Identitätszonen anzubieten, in denen man sich gerne aufhält und die attraktive Architekturen und Raumfolgen, Ruhezonen und lebenswerte Zielpunkte beinhalten.
Fazit: Die Innenstadt von Senden braucht dringend Anziehungspunkte durch attraktive Architektur, angenehme Aufenthaltssituationen im öffentlichen Raum sowie soziale und gesellschaftliche Anziehungspunkte – kurz gesagt: ein neues Innenstadtflair.