Ausbau der Illerbahn
Chancen und Veränderungen für Senden
1. Allgemeines
Die Illertalbahn gehört zu den am stärksten ausgelasteten eingleisigen Bahnstrecken in Bayern. Derzeit verkehren dort ausschließlich Dieselzüge. Um die Strecke fit für die Zukunft zu machen, planen die Deutsche Bahn und der Freistaat Bayern gemeinsam einen umfangreichen Ausbau. Dieser umfasst in einer ersten Ausbaustufe die Elektrifizierung der Strecke sowie den zweigleisigen Ausbau in Teilstücken zwischen Neu-Ulm und Senden sowie zwischen Kellmünz und Pleß. Zusätzlich sollen die Bahnhalte angepasst und modernisiert werden. Geplant ist außerdem, die Höchstgeschwindigkeit auf 160 Stundenkilometer zu erhöhen und die bestehende Signaltechnik zu modernisieren. Infolge dieser Maßnahmen soll das Zugangebot um rund 20 Prozent steigen. Die Maßnahmen sollen die Leistungsfähigkeit der Strecke deutlich verbessern und die Bahn zukunftsfähig machen. Weitere Ausbauschritte sollen folgen.
Neuigkeiten
1.1 Planungen für neue Bahnunterführung in Senden gehen weiter
Der Ausbau der Illertalbahn bringt weitreichende Veränderungen für Senden mit sich. Dazu gehört auch die geplante Bahnunterführung anstelle des bisherigen Bahnübergangs zwischen Hauptstraße und Ortstraße. Künftig sollen Verkehrsteilnehmer dort ohne Wartezeiten an geschlossenen Schranken unterwegs sein können.
Um die städtebaulichen Auswirkungen und Gestaltungsmöglichkeiten im Umfeld der künftigen Unterführung zu untersuchen, hat der Planungs-, Bau- und Umweltausschuss das Büro Baldauf Architekten und Stadtplaner GmbH aus Stuttgart mit einer Machbarkeitsstudie beauftragt. Die beauftragte Leistung umfasst ein Volumen von 117.310,20 Euro brutto.
Die ergänzenden Planungen sind notwendig geworden, da der zweigleisige Ausbau und die Elektrifizierung der Bahnstrecke neue Rahmenbedingungen mit sich bringen. Mit der anstehenden Untersuchung schafft die Stadt die Grundlage für eine zukunftsfähige Neugestaltung des Bahnumfelds und eine bessere verkehrliche Anbindung der Innenstadt.
Bereits im Februar hatte das Büro eine Entwurfsidee vorgestellt, die unter anderem eine schräg verlaufende Unterführung für Fahrzeuge und die bisherige Planung zur Neugestaltung des Bahnhofsumfelds beinhaltet. Die vorgeschlagene Lösung fand im Gremium eine sehr breite Zustimmung und wird derzeit von der Deutschen Bahn hinsichtlich ihrer technischen Umsetzbarkeit geprüft.
Während die Deutsche Bahn für die Planung und den Bau der Tunnel verantwortlich ist, fällt die Gestaltung der oberirdischen Flächen – wie beispielsweise der Busbahnhof und die östliche Anbindung – in den Aufgabenbereich der Stadt. Zur finanziellen Unterstützung der Planungsleistungen wurde ein Förderantrag bei der Regierung von Schwaben gestellt. Eine Beteiligung in Höhe von bis zu 60 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten wurde signalisiert, die abschließende Förderzusage wird in Kürze erwartet. Die schriftliche Vergabe an das Büro Baldauf erfolgt deshalb nach Eingang der Zusage.