Ay

Oy situm apud Kirchberg

Ay, auch schon Oy situm apud Kirchberg und Au genannt, wurde 1246 erstmals urkundlich erwähnt. Graf Otto von Brandenburg bestätigte den Deutschherren bei Ulm den Kauf einer Wiese in Ay. Im 15. Jahrhundert waren zwei Mühlen, drei Hoflehen und vier Sölden kirchbergisch, zwei Höfe gehörten den Deutschordensherren in Ulm, eine Sölde dem Ulmer Spital. Um 1820 bestand der Ort aus 35 Häusern und 147 Einwohnern. Bis zum 2. Weltkrieg stieg die Bevölkerungszahl infolge der Industrialisierung auf etwa 1000 und hat sich seither vervierfacht.

1760 verpflichtete sich die Gemeinde des Weilers Ay, eine Kapelle zu erbauen. Der Rokokobau wurde 1773 auf den Namen „Maria Hilf“ geweiht. Kirchlich gehörte Ay aber weiterhin zur katholischen Pfarrei Aufheim, bis es 1908 nach Senden umgepfarrt wurde. Auch schulisch war Ay dann mit Senden verbunden. Anstelle der neuen Mühle (neben Herrenmühle und Ölmühle) war 1857/59 eine Baumwollweberei errichtet worden, der erste Industriebetrieb im unteren Illertal. Im Jahr 1862 kam eine Spinnerei des gleichen Unternehmers
dazu.

Nach dem 2. Weltkrieg stieg die Einwohnerzahl weiterhin stark an, auch die Ansiedlung von Gewerbe- und Industriebetrieben nahm stark zu.
Da Ay seit jeher eine enge Verbindung zu Senden pflegte – insbesondere kommunalpolitisch, kirchlich und im Vereinswesen – wurde ein offizieller Zusammenschluss von beiden Gemeinderäten im Frühjahr 1971 befürwortet und umgesetzt.